Eigentlich wollte Christoph Kramer, Weltmeister von 2014, am Wochenende die Konferenz der 2. Bundesliga im Fernsehen verfolgen. Drei Partien liefen: Jahn Regensburg gegen den Hamburger SV, Schalke 04 gegen Karlsruhe und der 1. FC Nürnberg gegen den SSV Ulm. Nach 45 Minuten lief im Hause Kramer aber nur noch eine Partie: Nürnberg gegen Ulm.
Der Tabellenneunte gegen den Vorletzten. Sportlich nicht unbedingt die interessanteste Partie, trafen in Gelsenkirchen doch die direkten Tabellennachbarn aufeinander. Doch ein Spieler im Trikot der Nürnberger erweckte Kramers Aufmerksamkeit: Caspar Jander.
Im Fußball-Podcast "Copa TS" schwärmte Kramer über den Mittelfeldspieler. Er habe „einen neuen Nationalspieler gesehen“. Jander, der in der Jugend für Borussia Dortmund, Preußen Münster und den FC Schalke 04 spielte, lief bis zum Sommer 2024 noch für den damaligen Drittligisten MSV Duisburg auf. Von der U19 gelang ihm der Sprung zu den Zebra-Profis.
Obwohl er noch in der U19 hätte spielen können, feierte er am 23. Januar 2022 sein Profidebüt, als er in einem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken eingewechselt wurde. Er unterschrieb schnell einen bis Juni 2024 Profivertrag, kam in 60 Drittligaspielen zum Einsatz (2 Tore, 7 Vorlagen). Den Abstieg konnte aber auch der Jugend-Nationalspieler, einer der wenigen Lichtblicke des MSV, nicht verhindern.
Vom MSV Duisburg zum 1. FC Nürnberg
Den Gang in die Regionalliga trat das Talent aber nicht an, stattdessen folgte der Wechsel zum 1. FC Nürnberg. Dort überzeugt er nicht nur Trainer Mioslav Klose, ebenfalls ein Weltmeister von 2014, sondern nun auch Christoph Kramer: „Am Sonntag hatte ich eigentlich Konferenz geguckt, aber die zweite Halbzeit nur wegen ihm Nürnberg, weil ich ihn so gut finde. Ich habe ihn jetzt zwei- oder dreimal über 90 Minuten gesehen.“ Was ihm am Mittelfeldspieler besonders gefällt? „Das ist ein Spieler, der so viel verbindet. Er hat noch dieses Spielverständnis, wann der Ball wo hin muss. Das haben nicht mehr so viele Spieler - gerade in dem Alter.“